Abschlusswochenende von Steilpass in Freiburg
Am vergangenen Wochenende ging die zweite und letzte Runde der Weiterbildung im Rahmen des Modellprojektes „Steilpass - Fußballjobs für alle“ mit einem Abschlusswochenende in Freiburg zu Ende. Insgesamt 16 Teilnehmende kamen zusammen, um ihre Zertifikate entgegenzunehmen und die Ergebnisse ihrer Praxisprojekte zu präsentieren.
Martin Schweizer, sportlicher Leiter der Freiburger Fußballschule, eröffnete das Abschlusswochenende mit einer Keynote zu den Grundsätzen und Entwicklungsfaktoren junger Spielerinnen und Spieler beim SC Freiburg. Bei einer Stadionführung lag der Fokus auf der Technik des Europa-Park Stadions. Die Teilnehmenden erhielten so auch zum Abschluss noch einmal spannende Impulse rund um das Berufsfeld Fußball und die Arbeit in einem Club, die nahtlos an die zwei vorangegangenen Präsenztermine beim VfL Wolfsburg und beim FC St. Pauli, anschlossen.
Im Mittelpunkt standen an diesem Wochenende die Abschlusspräsentationen der Teilnehmenden. Sie stellten die Ergebnisse ihrer Praxisprojekte vor, die sie bei einem der Ausrichtervereine oder einem selbst gewählten Verein umgesetzt hatten. Beim SC Freiburg wurden Projekte in verschiedenen Abteilungen realisiert: in der Freiburger Fußballschule, in den Bereichen Nachhaltigkeit & Fanbetreuung sowie Ticketing und der Frauen- und Mädchenfußballabteilung.
Konkrete Beiträge zur Vereinsarbeit
Ein besonders gelungenes Beispiel: Eine Teilnehmerin entwickelte einen Kommunikationsleitfaden für das Schutzkonzept „Fuchsbau“, um das bereits seit 2023 bestehende Konzept noch sichtbarer und bekannter zu machen. Inhalte dieses Leitfadens werden nun bereits in der kommenden Saison umgesetzt – ein konkreter Beitrag zur Vereinsarbeit.
Mit diesem Durchlauf endet nicht nur die Weiterbildung, sondern auch fast das gesamte Modellprojekt „Steilpass – Fußballjobs für alle“, das Mitte nächsten Jahres ausläuft. Gemeinsam mit KickIn! arbeiten der SC Freiburg, der FC St Pauli und der VfL Wolfsburg aber bereits daran, die Inhalte und Erfahrungen des Projekts nachhaltig weiterzutragen. Neue Konzeptideen und eine Abschlussveranstaltung sind bereits in Planung.
Steilpass läuft unter Trägerschaft der BBAG, für die Umsetzung wurde ein eigener Arbeitsbereich innerhalb der KickIn! – Beratungsstelle Inklusion im Fußball geschaffen. Die Aktion Mensch und die DFL Deutsche Fußball Liga unterstützen die mehrjährige Projektumsetzung. An dem Programm nahmen die Profi-Clubs SC Freiburg, FC St. Pauli und VfL Wolfsburg teil.
Stimmen von Teilnehmenden
Laura Lebens: „Die Steilpass-Weiterbildung hat mir einen echten, praxisnahen Einblick in die Arbeit im Profifußball gegeben. Ich konnte dadurch viel besser verstehen, wie und woran die einzelnen Abteilungen arbeiten und wie der Alltag hinter den Kulissen wirklich aussieht. Vor allem durch das Praxisprojekt mit dem SCF habe ich viel über Schutzkonzepte und Awareness-Arbeit im Profifußball gelernt. Mein persönliches Highlight war die Hospitation beim Fuchsbau-Team während eines Spieltags. Die Möglichkeit, die Arbeit des Teams hautnah mitzuerleben, hat mir gezeigt, wie relevant sie ist und welche Verantwortung damit verbunden ist. Gleichzeitig wurde mir klar, dass viele Vereine hier noch ein großes Entwicklungspotenzial haben, um Stadien zu sicheren, respektvollen und inklusiven Orten für alle Menschen zu machen. Ich kann mir jetzt wirklich vorstellen, in diesem Bereich zu arbeiten.“
Benedikt von Ulm-Erbach: „Die Weiterbildung insgesamt hat mir super gefallen, und ich habe tolle Einblicke in ganz verschiedene Bereiche erhalten. Einzig der sportliche Bereich kam mir etwas zu kurz. Das Praxisprojekt hat mir gut gefallen. Ich habe in der Erstellung sehr viel Freiheit bekommen, ohne aber allein gelassen worden zu sein – eher habe ich ein großes Vertrauen wahrgenommen. Ich fand es sehr interessant, Einblicke ins Ticketing, besonders für ein nicht automatisch immer volles Stadion, zu erhalten. Viele der Herausforderungen, vor denen man im Dreisamstadion steht, waren mir nicht bewusst. Auch der aufwendigen Recherche zur Freiburger Soziallandschaft konnte ich einiges abgewinnen, sie ist von nachhaltigem Nutzen für mich.“

