Am Freitag, den 27. Januar 2023, jährt sich zum 78. Mal der Tag, an dem die Überlebenden im Konzentrationslager Auschwitz befreit wurden. Im Rahmen des seit 2004 bestehenden „Erinnerungstag im deutschen Fußball“ gedenkt die Fußballfamilie auch in diesem Jahr rund um den 27. Januar der Opfer des Nationalsozialismus.
Der deutsche Profifußball mahnt demnach bereits zum 19. Mal: „!Nie wieder“. Die gleichnamige Initiative, die den Erinnerungstag initiiert hat, wird seit Jahren von den Fußballverbänden und Clubs unterstützt und richtet sich gegen Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus. Das Bündnis besteht aus Einzelpersonen, Fangruppen und Fanprojekten, Vereinen, Verbänden und Institutionen insbesondere aus dem Fußball. Das gemeinsame Ziel des Erinnerungstages ist es, einen Beitrag zu einer lebendigen Erinnerungskultur zu leisten und sich für ein respektvolles, wertschätzendes Zusammenleben starkzumachen.
Der SC Freiburg wird sich im Rahmen des Heimspiels gegen den FC Augsburg am Samstag, 28. Januar, mit verschiedenen Aktionen am Erinnerungstag beteiligen.
"Haltung zeigen und handeln"
Getreu diesem Motto kämpften Mädchen und Frauen vor mehr als 80 Jahren in Deutschland und in den überfallenen europäischen Ländern gegen das nationalsozialistische Terrorregime. Sie riskierten ihr Leben. Wenn sie in die Hände der "Gestapo" fielen, wurden sich in die Vernichtungslager verschleppt. Zwangsarbeit, Zwangsprostitution und ihre Ermordung in den Konzentrationslagern war ihr schreckliches Los.
Bis heute werden ihre Geschichten viel zu selten erzählt. Deshalb rückt nun die 19. Kampagne des "Erinnerungstags im deutschen Fußball" diese Mädchen und Frauen mit Mut und Selbstbehauptungswillen zurecht in den Mittelpunkt.
Bundesweite Auftaktveranstaltung im Livestream
Den Auftakt bildet eine Abendveranstaltung, zu der das Netzwerk "!Nie Wieder" und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am heutigen Dienstag, 24. Januar 2023, ab 18 Uhr einladen (hier geht es zum Livestream). DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Dr. Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden, Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer und DFB-Vizepräsidentin Celia Sasic zählen zu den Gästen.
Der Abend soll einerseits das Engagement mutiger Frauen würdigen, welche sich aktiv im Widerstand gegen die Grausamkeiten des Nationalsozialismus engagierten. Gleichzeitig soll auch ein Blick auf die Gegenwart geworfen werden. Dabei werden Initiativen und Akteur*innen zu Wort kommen, die sich für demokratische Werte und gegen jegliche Form von Menschenfeindlichkeit stark machen. Auch Nicole Kumpis (Präsidentin Eintracht Braunschweig) und Alon Meyer (Präsident MAKKABI Deutschland) zählen zu den Gästen. Helga Roos vom "Lotte Specht e.V." wird die Biografien von Martha Wertheimer und Helli Knoll, die aktiven Widerstand gegen die Nationalsozialisten ausübten, vorstellen. Die Ausstellung "Frauen im Widerstand" des Studienkreises Deutscher Widerstand wird im Boulevard aufgebaut und bietet Gelegenheit zur Vertiefung des Themas.
Besonders hervorzuheben ist jedoch die Teilnahme der Holocaustüberlebenden Eva Szepesi und Helmut "Sonny" Sonneberg sowie von Josef Pröll, Sohn der Widerstandskämpferin Anna Pröll.
Weitere Informationen zur Initiative „!Nie wieder“ finden Sie auch auf niewieder.info