2019 organisiert der SC zum zehnten Mal Füchsle-Camps mit und bei regionalen Amateurvereinen. Neu in der Jubiläums-Saison: Jugendspieler der gastgebenden Vereine können bei den dreitägigen Camps hospitieren und so einen Einblick in die Trainingsarbeit mit Kindern bekommen - wie Moritz Weerth vom FC Hauingen.
scfreiburg.com: Moritz, eigentlich stehst du als A-Jugendspieler für den FC Hauingen auf dem Platz. Als in den Osterferien das Füchsle-Camp bei deinem Heimatverein zu Gast war, durftest du als Hospitant eine neue Seite des Fußballs kennenlernen. Was bedeutet das, ,,hospitieren"?
Moritz Weerth: Für mich hat es bedeutet, dass ich den Füchsle-Camp-Trainern des SC Freiburg drei Tage über die Schulter schauen und auch selber mitanpacken durfte. Dadurch habe ich einen ersten Einblick ins Trainerleben bekommen.
Wie kann man sich das konkret vorstellen? Was war beispielsweise deine erste Amtshandlung als Trainer-Hospitant?
Bevor das eigentliche Training für die Kinder angefangen hat, mussten erst einmal Bälle aufgepumpt und Trinkflaschen gefüllt werden. Als erste „Amtshandlung" durfte ich da gleich mal mithelfen. Nach weiteren organisatorischen Arbeiten wie Aufbau der Übungsstationen und Anmeldung begann das Training. Dort habe ich zunächst einmal beobachtet, wie alles abläuft. Die anderen Trainer waren sehr hilfsbereit und haben mir alles gezeigt.
Es ist aber nicht beim Zuschauen geblieben?
Nein, das Prinzip war „zuschauen und nachmachen" - und auch ein bisschen „learning by doing". Mit der Zeit durfte ich dann nämlich selbst Übungen anleiten.
Waren die Trainingsinhalte für dich als langjährigen Kicker überhaupt etwas Neues?
Viele Übungen kannte ich tatsächlich schon vom eigenen Training. Es ging aber beim Füchsle-Camp noch mehr in die Tiefe und ins Detail. Als Trainer erlebt man Fußball auch anders, weil man immer den Überblick behalten muss und auf Kleinigkeiten achtet.
Ist dir die Umstellung vom Spieler zum Übungsleiter schwergefallen?
Ja, am Anfang war es für mich schon ungewohnt, so viele Anweisungen zu geben. Aber durch meine langjährige Fußballerfahrung wusste ich, was ich erklären muss und konnte auch vorführen, was genau die Kinder machen sollten. Im Laufe der drei Tage, die ein Füchsle-Camp dauert, fiel es mir dann immer leichter, in die Rolle des Trainers zu schlüpfen.
Wie geht es jetzt für dich weiter? Der Sport-Club will mit dem Angebot der Hospitationen ja auch Jugendspieler regionaler Amateurvereine dazu motivieren, sich selbst an der sportlichen Basis zu engagieren.
Ich möchte ab Herbst Sport studieren und überlege außerdem, den Trainerschein zu machen. Ich bin mir da noch nicht ganz sicher, aber das Camp hat mich dieser Idee ein gutes Stück nähergebracht.
Moritz Weerth, 19 Jahre, A-Jugendspieler beim FC Hauingen, Hospitant beim dortigen Füchsle-Camp in den Osterferien.
Interview: Tobias Gayer