Die Mannschaft von Cheftrainerin Theresa Merk kam eigentlich wach und spritzig in dieses Freitagabend-Aufeinandertreffen mit der TSG im Sinsheimer Dietmar-Hopp-Stadion. Früh im Aufbau wurde die Heimmannschaft stets unter Druck gesetzt und dementsprechend spielte sich das Geschehen hauptsächlich in der Hoffenheimer Hälfte ab. Mit der Startphase war Theresa Merk sichtlich zufrieden: “Erste Halbzeit haben wir schon gezeigt, was wir können. Haben die TSG unter Druck gesetzt und waren auch viel im Ballbesitz.“ Die Partie gestaltete sich in der Folge mehr und mehr ausgeglichen, wobei beide Mannschaften stets erstrebt waren, Möglichkeiten zu kreieren.

Trotzdem, fast aus dem nichts in der 24. Minute, konnte Meret Felde in beeindruckend kämpferischer Manier den Ball im Mittelfeld zunächst erobern und dann einen schnellen Angriff einleiten. Auf dem rechten Flügel fand Chiara Bouziane dann viel Platz vor und hatte daher keine Probleme, eine scharfe, zielgenaue Flanke ins Zentrum zu schicken, wo Svenja Fölmli erfolgreich mit dem rechten Schlappen den Ball zum 1:0 ins Tor stupsen konnte. Es war Fölmlis zweiter Saisontreffer und das zweite Spiel in Folge, in dem die Schweizerin traf.

Trotz des positiven Schwungs des Führungstreffers, währte die Freude nicht lange. Nur wenige Minuten nach dem Tor konnte Hoffenheims Julia Hickelsberger nach einem Standard und einer leichten Unsicherheit in der Freiburger Verteidigung das Spiel ausgleichen. Gegen Ende der ersten Hälfte konnte die TSG sich leichte Vorteile herausspielen, jedoch waren die Versuche nicht zwingend genug, um vor der Pause den SC noch in Rückstand zu bringen. Dabei kam es sogar noch besser für die Breisgauerinnen. Mit der letzten Aktion des ersten Durchgangs stellte Lisa Kolb den alten Vorsprung wieder her, nachdem Kapitänin Hasret Kayikci zwar zunächst an Martina Tufeković scheiterte, der Ball Kolb aber im spitzen Winkel vor die Füße viel und seinen Weg ins Netz fand.

Bittere zweite Hälfte

Diszipliniert und gewillt, diese Führung zu verteidigen, kamen die SC-Frauen aus der Kabine für die zweite Halbzeit und behaupteten die knappe Führung zunächst unspektakulär, aber effektiv. Jedoch waren die Hoffenheimerinnen nun mehrheitlich im Ballbesitz und am Drücker, wenn auch zunächst ohne Erfolg. Theresa Merk meinte zu dieser Phase des Spiels: „Nach der taktischen Umstellung, gerade viel über die Dreierkette, vier zentrale Spielerinnen der TSG haben wir nicht mehr so guten Zugriff bekommen und sind dann auch ins Schwimmen gekommen.“

Umso ärgerlicher war es dann, dass gerade mal 10 Minuten vor Ende ein Freistoß von Katharina Naschenweng aus weiter Distanz über sämtliche Köpfe segelte und fatalerweise auch Rafaela Borggräfe im Freiburger Tor bezwang, womit die TSG den erneuten Ausgleich bejubeln konnte. Postwendend wurde die Partie dann komplett auf den Kopf gestellt, als Tine de Caigny nach einer guten Flanke auch noch den Siegtreffer für die Gastgeberinnen nachschieben konnte. Nach dem Spiel sagte Merk: „Natürlich ist das für uns eine ganz bittere Niederlage nach der Führung.“

Am nächsten Samstag (22.10) bietet sich den SC-Frauen dann die Gelegenheit, bei einem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen schnell wieder auf die Siegerstraße zu kommen. Anpfiff gegen die Leverkusenerinnen, die zwei ihrer ersten drei Spiele dieser Saison gewinnen konnten, ist um 13.00 Uhr im Dreisamstadion.

Yannick Stay

Foto: Achim Keller

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