Bittere Niederlage gegen Wolfsburg

Profis
27.04.2024

Der Sport-Club hat sein Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg mit 1:2 (1:0) verloren. Verpasste Torchancen, eine Rote Karte, ein verschossener Elfmeter sowie zwei Sonntagsschüsse der Wolfsburger waren Gründe für die Niederlage. Den SC-Treffer hatten ebenfalls die Gäste erzielt. 

"Mit einem Sieg könnten wir in der kommenden Saison wieder reisen", hatte Christian Streich im Vorfeld der Partie gesagt. Ein Konkurrent um die internationalen Plätze hatte am Freitagabend bereits gepatzt - die TSG Hoffenheim beim VfL Bochum - auch Augsburg und Frankfurt an diesem Nachmittag. Und für den Sport-Club sah es in einem wilden Spiel gegen Wolfsburg lange danach aus, als ob der Sport-Club seine Chance wahrnehmen würde. Bis das Duell plötzlich kippte. "Die Niederlage ist maximal unverdient", fand Christian Günter, "wir verlieren mit zwei Sonntagsschüssen und einem verschossenen Elfmeter." 

Anstelle von Lukas Kübler (gesperrt), Merlin Röhl (verletzt) und Lucas Höler (Bank) starteten im Vergleich zum Heimspiel gegen Mainz Kiliann Sildillia, Roland Sallai und Vincenzo Grifo. Der SC begann druckvoll und ballsicher - mit einer Dreifachchance nach fünf Minuten: Ritsu Doan wurde geblockt, der Nachschuss von Michael Gregoritsch knallte an die Latte und Sallais Fallrückzieher ging daraufhin übers Tor. Eine weitere Möglichkeit per Kopf nach neun Minuten parierte VfL-Keeper Koen Casteels sicher und ein satter Schuss Sallais wurde zur Ecke abgefälscht (12.). 

Warten auf die Führung...

Motiviert, aggressiv, präsent. Ganz so wie, Streich sich das gewünscht hatte, gestaltete der Sport-Club die erste Halbzeit im Europa-Park Stadion, erzielte in der 17. Minute fast die Führung - die schon zu diesem Zeitpunkt hochverdient gewesen wäre. Wieder einmal verhinderte aber das Aluminium den Treffer - dieses Mal flog der Ball nach Doans Flanke vom Kopf des Wolfsburgers Ridle Baku an den Pfosten. Gregoritsch war vom Abpraller zu überrascht, um den Ball dann noch aufs Tor zu bringen. Nur drei Minuten später vergab Sallai eine weitere gute Chance, als er den Ball im Sechzehner nach Grifos Zuspiel nicht richtig kontrollieren konnte. 

Die Gäste, bis dahin überfordert mit dem intensiven SC-Pressing, kamen in der 24. Minute eher zufällig und unerwartet zu ihrer ersten Torchance. Im Aufbauspiel verlor Nicolas Höfler im Mittelfeld den Ball, Noah Atubolu stand weit vor seinem Tor, aber der Versuch von Jonas Wind, Freiburgs Keeper mit einem Schuss aus 40 Metern zu überwinden, ging neben das Tor. Die viel größere Möglichkeit hatten die Wölfe aber kurz darauf durch Tiago Tomas - Atubolu parierte stark auf der Linie. 

Das Warten hat ein Ende

Diese beiden kleinen Schönheitsfehler im Freiburger Spiel beeindruckten die Mannschaft aber nicht. Höfler war der Nächste, der sich mit seinem Flachschuss aus 18 Metern, bei dem nur Zentimeter fehlten, an die Führung herantastete (31.). Der Ball lief weiter, der Sport-Club dominierte, das Stadion wartete sehnsüchtig auf die Führung. In der 42. Minute hatte das Warten endlich ein Ende. Doan ließ sich für seine scharfe Hereingabe in den Fünfmeterraum feiern, denn diese wurde von Sebastiaan Bornauw zum überfälligen 1:0 ins Tor abgefälscht. Wolfsburg war überfordert, in der 45. Minute war Günter auf der linken Seite durch, bediente Sallai, dessen Direktabnahme aber neben das Tor flog und die Direktabnahme Gregoritsch' direkt im Anschluss klärte Casteels stark auf der Linie. 

Engeres Spiel nach der Pause, SC in Unterzahl

Wie zu erwarten, traten die Gäste mit Wiederanpfiff anders auf, mit drei Wechseln und einer Torchance gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit. "Wir haben ein anderes Gesicht gezeigt", sagte VfL-Coach Ralph Hasenhüttl. Der eingewechselte Kevin Paredes verzog aber weit übers Tor. Das Duell war jetzt offener, Wolfsburg präsenter. Was gleich blieb: Der Sport-Club traf das Tor nicht. In der 54. Minute schloss Grifo ohne Gegnerdruck zu überhastet ab, vergab damit eine weitere gute und schön herausgespielte Chance. 

Und dann wurde das Spiel, das so lange nur für den SC lief, unerwartet und schlagartig wieder spannend. Nach einem harten Foul wurde Sildillia mit Rot vom Platz gestellt (64.), der Sport-Club war damit in Unterzahl. Natürlich verlagerte sich das Spielgeschehen mehr und mehr in die Freiburger Hälfte, das Trainerteam verstärkte die Defensive, die Niedersachsen bekamen viele Standardsituationen zugesprochen. Genau so eine führte in der 82. Minute zum Ausgleich. Maximilian Arnolds Freistoß knallte vom Innenpfosten ins Tor. 

Sallai verpasst Führung

Es war mittlerweile eine wilde Partie mit vielen kniffligen Situationen. Eine davon in der 85. Minute, als Lucas Höler den Ball an Casteels vorbeispitzelte, beide zusammenrauschten und der Schiedsrichter die Aktion erst zugunsten der Wolfsburger auslegte. Der Video-Referee schaltete sich ein und nach kurzer Prüfung nahm Willenborg seine Entscheidung zurück, gab Elfmeter für den SC. Irgendwie passte es zum Spiel, dass Sallai beim Strafstoß ausrutschte, die Chance zur erneuten Führung damit vergab (87.) und die Gäste das Spiel mit einem Sonntagsschuss drehten - erzielt durch Maxence Lacroix in der 90. Minute.

"Natürlich müssen wir den Sack schon in der ersten Halbzeit zumachen", fand Günter einen Grund für die Niederlage. Streich wollte nicht jammern, sondern sagte: "Wir haben wunderbar gespielt, das war eines der besten Heimspiele der Saison. Dann passieren manchmal Dinge im Fußball, die nicht erklärbar sind. Es war plötzlich alles gegen uns, was gegen uns sein konnte. Aber wir machen jetzt einfach weiter. Es war toll, wie die Fans dann mit der Mannschaft umgegangen sind." 

Isabel Betz

Foto: Achim Keller

 

Stenogramm

Aufstellung SC Freiburg:  Atubolu - Sildillia, Keitel, Gulde - Doan, Eggestein (90.+5 Muslija), Höfler, Günter (90.+1 Weißhaupt) - Sallai, Gregoritsch (72. Höler), Grifo (72. Makengo) 
Trainer: Christian Streich 
Bank: Müller, Szalai, Weißhaupt, Höler, Adamu, Muslija, Philipp, Makengo, Breunig 
  
Aufstellung VfL Wolfsburg: Casteels - Lacroix, Bornauw, Zesiger (46. Pedersen) - Fischer (46. Paredes), Arnold, Vranckx (69. Svanberg), Gerhardt - Baku, Tomas (46. Wimmer), Wind (90.+5 Behrens) 
Trainer: Ralph Hasenhüttl 
Bank: Pervan, Kaminiski, Behrens, Majer, Pedersen, Jenz, Svanberg, Wimmer, Paredes 
  
Tore: 1:0 Bornauw (42., ET), 1:1 Arnold (82.), 1:2 Lacroix (90.) 
Gelbe Karten: Gregoritsch, Sallai, Höfler, Höler - Arnold, Bornauw 
Gelb-Rote Karten: 
Rote Karten: Sildillia (64.) 
Schiedsrichter: Frank Willenborg 
Zuschauer/innen (Fahrrad-Fan-Zahl): 32.800 (6477) 

 

 
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