Manuel Dick arbeitet als Organisatorischer Leiter der Freiburger Fußballschule beim Sport-Club. Er kümmert sich unter anderem um die organisatorischen Themen rund um die Drittliga-Spieltage der U23 und fungiert dabei als Ansprechpartner für den DFB.

Das letzte Spiel der abgelaufenen Drittliga-Saison war keine Partie wie jede andere. Am 27. Mai hatten wir gegen den SV Meppen die Möglichkeiten, im heimischen Stadion Meister zu werden – vorausgesetzt, der SV Elversberg gewinnt im Parallelspiel nicht beim FC Ingolstadt.

Normalerweise bin ich zwei Stunden vor Spielbeginn vor Ort, heute stehe ich schon um 9 Uhr im Dreisamstadion. Um 13.30 Uhr ist Anpfiff. Trockenübungen stehen an, der Ernstfall „Meisterfeier“ muss geprobt werden. Podest aufbauen, Pokalübergabe, wo steht welche Kamera am besten, wo der Medaillentisch – es ist erstaunlich, über was man sich Gedanken machen muss. Der Pokal wird sicher im Kabinentrakt verstaut.  Für mich persönlich ist das ein total surrealer Moment. Ich denke daran, dass wir vor zwei Jahren noch in der Regionalliga gespielt haben.

Anspannung vor dem Anpfiff

Alle Bild- und Tonproben des DFB sind mittlerweile beendet, die beiden Teams kommen am Stadion an. Unsere Mannschaft soll sich nur auf das Geschehen auf dem Rasen fokussieren, so lautete unser Plan im Vorfeld.

Kurz vor dem Anpfiff spreche ich nochmal mit einzelnen Spielern. Man spürt die Anspannung – wie vor jeder Begegnung – aber auch die Freude auf diesen letzten Höhepunkt. Der Rahmen war dem Anlass würdig, mit 6.246 Fans knacken wir den Saisonrekord.

Dann rollt der Ball endlich. Wir spielen gut und gehen nach 33 Minuten durch Max Rosenfelder in Führung. Auch Elversberg führt, nach 49 Minuten gleicht Ingolstadt jedoch auf – wir stehen zu diesem Zeitpunkt auf Rang eins.

Besondere Momente trotz verpasster Meisterschaft

Wir gewinnen am Ende mit 2:0 – mit der Meisterschaft sollte es aber dennoch nichts werden. Auch die Elversberger siegen, wir werden Zweiter. Die Enttäuschung ist aber schnell abgelegt. Spieler und Verantwortliche liegen sich in den Armen, sind glücklich und dankbar. Mit 73 Zählern stellt das jüngste Team der Liga den Saison-Punkterekord für zweite Mannschaften in der dritten Spielklasse auf.

Jetzt steht noch etwas an, das keiner so richtig mag: Verabschiedungen. In Philipp Treu, Vincent Vermeij, Lars Kehl, André Barbosa, Andi Hoti, Daniels Ontuzans und Julian Guttau werden gleich sieben Spieler geehrt, die den Verein verlassen. Der Stadionsprecher ruft ihre Namen einzeln auf, ich helfe mit, die Geschenke an sie zu verteilen. Wir haben sehr viel Zeit miteinander verbracht, Vertrauensverhältnisse sind entstanden. Auch Yannik Engelhardt, mit dem ich gemeinsam auf dem Foto oben zu sehen bin, sollte später noch gehen.

Wir lassen diesen besonderen Tag im kleinen Kreis in der Freiburger Fußballschule ausklingen. Trotz verpasster Meisterschaft – es war ein Tag, den ich so schnell nicht vergessen werden.

Foto: Manuel Dick