Über Takt und Tellerrand

Verein
02.10.2023

In der Saison 2012/13 groovt es beim SC Freiburg ganz besonders gut, und das Team spielt im Konzert der Großen mit. Eine Erinnerung von Daniel Caliguiri - ein Bild und seine Geschichte. 

An den Besuch beim Symphonieorchester kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich habe davon sogar noch ein paar Videos. Zum Beispiel, wie wir mit Flumi (Johannes Flum), Max Kruse, Jan Rosenthal und wie sie alle hießen im Kreis stehen und bei verschiedenen Übungen versuchen, im Takt zu bleiben. Da konnte man gut sehen, wer Rhytmus im Blut hat (lacht).

Zunächst aber hatten wir uns im ganzen Orchester verteilt. Und dass ich da neben Johnny Schmid sitze, war bestimmt kein Zufall. Schließlich sind wir beide neben dem Platz ziemliche Spaßvögel und haben uns immer sehr gut verstanden. Auch wenn ich Johnny heute treffe, ist es genauso schön wie früher. Aber wir waren damals insgesamt eine ziemlich eingeschworene Truppe und hatten alle viel Spaß miteinander.

Bei dem Anlass allerdings wurde nicht herumgeblödelt. Denn als das Orchester anfing zu spielen, war das sehr beeindruckend. Wie das klang, aber auch, wie die im Takt schwangen. Bei einer guten Fußballmannschaft ist das ja ganz ähnlich. Der Nachmittag beim Orchester war deshalb alles andere als eine lästige Verpflichtung für mich.

Es gehört zum Profileben dazu, über den Tellerrand zu schauen, und darauf zu achten, was andere Menschen für Talente haben und wie sie sie umsetzen. Dabei kann man immer etwas Neues lernen. Ich war immer bestrebt, mich neben dem Fußball auch mit anderen Dingen zu beschäftigen.
Denn Profifußball bedeutet, einen großen Druck zu haben – fast permanent. Da ist es besonders wichtig, den Kopf auch mit anderen Dingen zu beschäftigen.

Ich habe mich damals für das Schlagzeugspielen entschieden. Mich mit Rhythmen auseinanderzusetzen hat mir seither immer sehr dabei geholfen, den Kopf freizubekommen. Frei aufzuspielen ist uns als Gruppe in der Saison 2012/13, aus der das Foto stammt, dann ja auch insgesamt ganz gut gelungen.

Am letzten Spieltag hatten wir deshalb ein Entscheidungsspiel um den Einzug in die Champions League – gegen Schalke. Leider war ich ausgerechnet zu dem Spiel wegen meiner fünften Gelben Karte gesperrt. Auch noch wegen einer Schwalbe, die gar keine war. Aber das ist eine andere Geschichte.

Es wäre ein würdiges letztes Spiel für den Sport-Club gewesen, weil schon feststand, dass ich nach der Saison nach Wolfsburg wechsle. Leider haben wir es verloren und kamen statt in die Champions League in die Europa League. Ein kleiner Wermutstropfen am Ende einer langen, wunderbaren Zeit beim Sport-Club, an die ich unzählige schöne Erinnerungen habe. Wie an die Meisterschaft mit der U19 im Jahr 2006, oder
an mein erstes Profispiel. Christian Streich und den anderen Trainern habe ich wahnsinnig viel zu verdanken.

Und dass ich als Schwenninger das alles in meiner Heimat erleben durfte, war einfach wunderbar. Leider ist die Zeit viel zu schnell vergangen. Und im neuen Stadion war ich auch erst einmal. Aber derzeit bin ich in Gesprächen mit einigen Vereinen und wer weiß, was die Zukunft bringt.

 

Aufgezeichnet von Alexander Roth

Foto: Imago Images

Dieser Text erschien erstmals in unserem Stadionmagazin "Heimspiel", das hier auch im Abo erhältlich ist

 
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