Ein erfolgreiches, aufregendes und turbulentes SC-Jahr geht zu Ende. Jede/r von uns hat seine persönlichen Erlebnisse und Gedanken, wenn er an 2022 denkt. So auch die Kolleg/innen aus der Medienabteilung. Heute: Urlaubsplanung mit viel Konjunktiv.
Das Sport-Club-Jahr war super. Wahrscheinlich das beste Jahr überhaupt. Der Blick zurück beschäftigt mich gerade aber nicht. Der bange Blick geht nach vorne, mit der großen Frage: Wie lassen sich Fußball und Familie 2023 unter einen Hut bekommen? Denn ab und an sollte man auch mal etwas mit seinen Liebsten daheim unternehmen – über gemeinsames Abendessen und sporadische Sonntagsbesuche bei den Schwiegereltern hinaus.
Bei uns ist das schwierig. Die Konstellation Lehrerin, Studentin, Schülerin und Fußball matcht das Jahr über nicht. Mit einer großen Ausnahme: Pfingstferien! Es lässt sich über das Schulsystem in Baden-Württemberg trefflich schimpfen. Die Pfingstferien sind aber eine hervorragende Idee. Urlaub machen, wenn in fast allen anderen Bundesländern geschuftet wird. Und für gewöhnlich kaum Fußball gespielt wird. Pfingstferien retten Ehen.
Soweit die Theorie. In der Praxis wird es 2023 kompliziert und daran ist die Mannschaft schuld. Die Jungs tanzen einfach auf zu vielen Hochzeiten. Reichte früher ein Blick auf den Abstand zu Platz 16 wegen etwaiger Relegationsspiele, um relativ guten Gewissens mit der Familie die Ferienhaussuche starten zu können, müssen heuer gleich mehrere Unwägbarkeiten bedacht werden. Finale Europa League? Mitten in den Pfingstferien. DFB-Pokalfinale? Mitten in den Pfingstferien.
Ich traue unserer Mannschaft inzwischen fast alles zu und habe daheim schon mal sachte anklingen lassen, ob ein reiner Mädelsurlaub nicht auch mal schön wäre?! Oder ob es wirklich immer Korsika oder Südfrankreich sein muss? Budapest und/oder Berlin sind doch auch lohnende Ziele. 2024 sieht es übrigens nicht besser aus: Relegation, Europa League, DFB-Pokal, Champions League – alles Termine mitten in den Pfingstferien.
Ich kann mir vorstellen, dass diese Aussichten auch andere SC-Fans in die Bredouille bringen. Höchste Zeit also, sich über Auswege Gedanken zu machen. Große Pläne für eine Weltreise im Rentenalter wären eine Idee. Oder, naheliegender, ein Kochkurs. Mit dem guten Vorsatz, sich bei gemeinsamen Abendessen im nächsten und übernächsten Jahr unverzichtbar zu machen.
Der Autor: Sascha Glunk (45) arbeitet seit 2011 beim SC Freiburg, inzwischen als Leiter Kommunikation Sport. Als dienstältester Kollege in der Medienabteilung hat er mit der Zeit verstanden, dass der Ball irgendwie immer rollt.
