Mit seinem 390. Bundesligaspiel verabschiedet sich Christian Streich am Samstag vom heimischen Publikum. Dass die Stunden rund um das letzte Heimspiel des SC-Trainers emotional werden, steht außer Frage. Für die Mannschaft geht es aber noch nicht um den Abschied des Trainers. Das betont auch Streich: "Es geht morgen nicht um mich, sondern nur um das Spiel. Wir haben noch etwas vor. Mit ein paar Mannschaften kämpfen wir darum, auch in dieser Saison etwas Außergewöhnliches zu schaffen." Natürlich ist damit das Erreichen eines Europapokal-Platzes gemeint. Es wäre das dritte Mal in Folge, dass der Sport-Club auch in der kommenden Saison zusätzlich zu Bundesliga und DFB-Pokal in einem europäischen Wettbewerb vertreten wäre. 

Ähnlich sieht auch Heidenheims Coach Frank Schmidt die Ausgangslage: "Es ist morgen das letzte Heimspiel für Christian Streich. Es ist bekannt, dass ich ihn sehr schätze und trotzdem wird es dann so sein, dass es in den 90 Minuten natürlich um was geht." Denn auch Heidenheim selbst hat als Zehntplatzierter und mit nur drei Punkten Rückstand auf den SC noch Chancen, einen der begehrten internationalen Plätze zu erreichen. 

Mit Leichtigkeit und Ruhe

Am vergangenen Spieltag machte Heidenheim mit einem Unentschieden gegen Mainz den Klassenerhalt perfekt und Streich fordert vor dem Duell volle Präsenz von seinem Team: "Wir müssen alle Kräfte bündeln. Es wird ein sehr intensives und spannendes Spiel. Es ist ein Heimspiel, das wir dominieren möchten. Und jeder im Stadion muss unseren Willen spüren." Im ausverkauften Europa-Park Stadion kann die Mannschaft sicher sein, von den Tribünen die größtmögliche Unterstützung zu bekommen. "Auch das Publikum weiß, um was es geht", sagt Streich. 

Im Vergleich zum Spiel in Köln kann das Trainerteam wieder mit Nicolas Höfler planen. Der 34-Jährige kommt nach seiner Gelbsperre zurück: "Chicco spielt wieder. Dann ist unsere Statik wieder eine andere", erklärt Streich, der von einem Gegner ausgeht, der mit viel Athletik und Dynamik in das Duell gehen wird. "Das gehört zu ihrem Spiel dazu." Damit der Sport-Club das Heimspiel gegen den FCH positiv gestalten und der Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb noch näher rücken kann, seien "Leichtigkeit und Ruhe im Spiel" wichtig, so der Coach. "Wir dürfen vor dem Tor nicht zu hektisch werden und müssen die Laufwege wieder mit aller Konsequenz in die Box machen. Da sind wir gerade nicht so präsent, wie wir es schon waren. "

Isabel Betz

Foto: Achim Keller